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Ohrlochstechen

Sind Löcher in den Ohren Kulturgut, eine Modeerscheinung, oder unnötige Verunstaltung? Bei kleinen Mädchen am besten kurz nach der Geburt, spätestens im Kindergarten oder frühestens zur Einschulung? In kaum einem anderen Schmuckbereich gehen die Meinungen so stark außeinander wie beim Thema Ohrlochstechen. Und kaum irgendwo anders gibt es so viele Gerüchte und Falschinformationen wie hier. Es ist also höchste Zeit mal Klarheit zu verschaffen.

Juwelier oder Piercer?

Beim Juwelier gibt es verschiedene Systeme zum Schießen bzw. Stechen. Beim Schießen wird der chirurgische Erstohrstecker mit Druck durch das Ohrläppchen getrieben, bei den neueren Stechsystemen wird der Ohrring wie eine Nadel durchgedrückt. Die Erstohrstecker bleiben 6-8 Wochen im Ohr, danach sollte man sie wechseln.

Der Piercer hingegen betäubt das Ohrläppchen erst oberflächlich, anschließend wird die Nadel mit Braunüle durch das Ohrläppchen gestochen, die Nadel entfernt und das Piercing wird direkt eingesetzt. Das Piercing kann beliebig lange drin bleiben.

Die Hygieneempfehlungen, die sie unbedingt beachten sollten: Am Tag des Stechens nicht mehr die Haare waschen, Schwimmen gehen oder ähnliches; das reizt die frische Wunde unnötig und kann zu Infektionen führen. Das mitgegebene Antisept täglich auftragen, dabei nach ein bis zwei Tagen den Stecker etwas bewegen. Bei langen Haaren unbedingt darauf achten, das sie sich nicht in die Mutter oder um den Stecker einwickeln, das behindert den Heilungsprozess.

Knorpelstellen und Nasenringe dürfen nur noch gestochen werden, und die Heilung kann etwas länger gehen als bei den Ohrläppchen.

Ohrringe bei Kindern?

Bei Kindern stellt sich häufig die Frage, wann man Ohrringe stechen lassen kann. Grundsätzlich kann man schon im Säuglings- und Babyalter stechen, nur muss man hierbei bedenken, das die Ohrläppchen noch sehr klein sind und die Löcher somit später vielleicht höher sitzen als üblich.

Wenn ihr Kind von alleine den Wunsch äußert Ohrringe haben zu wollen und sie ihn erfüllen möchten, fragen sie andere Eltern in welchem Geschäft gut gestochen wurde und vereinbaren sie ein Beratungsgespräch dort.

Wichtige Punkte, die sie vorab beachten sollten:

- Das Kind sollte sich an die Ohren fassen lassen.

- bei kleinen Kindern (unter 6 Jahre) empfiehlt sich das gleichzeitige Stechen beider Seiten.

- Keine Scheu davor, das Geschäft wieder zu verlassen, wenn das Kind doch Angst bekommt.

Übrigens: Bei Minderjährigen wird immer die Einverständniserklärung der Eltern benötigt, denn juristisch handelt es sich bei Ohrlochstechen und piercen um Körperverletzung.

Archivbeitrag 21.03.2013
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