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Ökologische Schmuckstücke - Licht und Schatten in der Welt der Juwelen

Ökologisch verträglich, nachhaltig, ganzheitlich. Das sind Begriffe, die aus unserem modernen Sprachgebrauch nicht mehr wegzudenken sind und zeigen, dass sich in den Köpfen der Menschen allmählich ein Wandel vollzogen hat. Eine Trendwende hin zu bewußterem Umgang mit der Natur und dem eigenen Körper. Bio-Lebensmittel sind deshalb absolut in und nachdem selbst Prominente im Bereich Lebensmittel, Möbel und Kosmetik immer öfter zu Bioprodukten greifen, erreicht dieser Trend auch Leute, die von ihrer Gesinnung her ansonsten völlig anders ticken...

Ökologie ohne Kompromisse

Zu Bioprodukten gehört auch, dass sie nicht nur biologisch an- sondern auch abgebaut werden. Ebenso, dass die Menschen, die solche Produkte verarbeiten, nicht ausgebeutet und angemessen bezahlt werden. Das passiert immer noch häufig in so genannten Drittländern, in denen Menschen, auch viele Kinder, unter erbarmungswürdigen Bedingungen völlig unterbezahlt Rohstoffe verarbeiten müssen. Unter dem Stichwort "Fair Trade" gibt es jedoch mittlerweile viele Kooperativen, die sich dieser Ausbeutung entgegen stemmen und Bauern und Arbeitern eine angemessene Vergütung und akzeptable Arbeitsbedingungen ermöglichen. Das bekannteste Beispiel dafür ist sicherlich der Kaffee, doch wußten sie, dass es solche Initiativen auch im Abbau von Edelmetallen und -steinen gibt?

Korruptionsfalle Rohstoffgewinnung

Mit Schmuck wird weltweit immer noch sehr viel Umsatz gemacht und wo viel Geld zu verdienen ist, werden Begehrlichkeiten geweckt, gehören Korruption und Kriminalität mit zum Tagesgeschäft. Gerade in den Ländern der Dritten Welt, die reich an Gold, Silber und Edelsteinen sind, ist die Rohstoffgewinnung und -verarbeitung oft eng mit Ausbeutung, Vertreibung, Umweltzerstörung und Kriegsfinanzierung verknüpft. Besonders die Gewinnung von Gold und Silber geht häufig mit massiven Umweltauswirkungen einher. Werden die Edelmetalle beispielsweise im Übertagebau gewonnen, kommen dabei nicht selten giftige Chemikalien wie Quecksilber und Zyanid zum Einsatz, die Grundwasser, Flüsse und Ackerland verseuchen. Das Geld für die Bergbauinvestitionen zur Goldgewinnung kommt meist von großen internationalen Konzernen aus den USA, Kanada oder Australien. Diesen Goldkonzernen werden für die Produktion in der Dritten Welt allerdings kaum Umweltauflagen gemacht. Große Tagebauanlagen zahlen meist keine angemessenen Entschädigungen für die Zwangsumsiedlung der Urbevölkerung. Im Gegenteil - nach dem Abbau des Erzes melden die Goldbergbaugesellschaften häufig Konkurs an und können dann erst recht keine Auflagen bzw. Regressforderungen im Falle von Umweltbelastungen erfüllen. Die Einwohner des Landes bleiben mit den Umwelt- und Sozialproblemen allein.

Erst nachfragen, dann tragen

Später im Laden sieht man den schimmernden Schmuckstücken und funkelnden Steinen leider nicht an, ob sie ökologisch und sozial verträglich gewonnen und verarbeitet wurden. Wer sicher sein möchte, dass sein Schmuck "fair" verarbeitet wurde, muss deshalb schon genau nachfragen. Die Zahl der Projekte, die vielen Menschen über die Gewinnung von Edelmetallen und Edelsteinen ein gesichertes Auskommen beschert, ohne ihre Umwelt zu schädigen oder zu sie gesundheitlich zu belasten, steigt stetig an. Eine dieser Initiativen ist "Fair Trade in Gems and Jewelry", eine Gruppe von Bergingenieuren, Geologen, Edelsteinkundlern und Goldschmieden, die den fairen Handel mit Edelmetallen und Edelsteinen etablieren wollen. Ihre Initiative wendet sich gegen die unselige Verbindung zwischen Diamantenbergbau und politischer und militärischer Korruption in den afrikanischen Bürgerkriegsländern. Sie setzt sich zudem für den ökologischen und sozialverantwortlichen Abbau von Edelmetallen ein. Die Steine werden deshalb direkt von Bergbaukooperativen in den afrikanischen Ländern Lesotho, Sierra Leone, Madagaskar und Tansania gekauft.. Zertifizierte Schleiferei-Kooperativen in Indien haben sie weiterverarbeitet. Gold und Silber aus ökologisch verantwortbarer Förderung werden von Bergbaukooperativen in Peru, Argentinien und Bolivien gefördert. Die strengen ökologischen und sozialen Bedingungen auf allen Ebenen der Förderung, Weiterverarbeitung und des Vertriebs von Edelsteinen und Edelmetallen werden durch ein umfassendes Monitoring der Dachorganisation "Fairtrade" überwacht.

Archivbeitrag 19.07.2011
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