Artikel Übersicht
Sie befinden sich im Benutzerbereich unseres Archivs.

Honi soit qui mal y pense: Schmuck aus Edelstahl

Die Devise des englischen Hosenbandordens, ursprünglich mit „Verabscheut sei, wer schlecht darüber denkt“, heutzutage eher mit „Ein Schelm, wer Böses dabei denkt“ übersetzt, könnte in einer abgewandelten Form durchaus auf Edelstahlschmuck bezogen werden. Schmuck aus Edelstahl hat viele Vorzüge und kaum Nachteile - letztlich aber existiert auch hier nur ein Kriterium, was wirklich zählt: Der ganz individuelle Geschmack und eine einzige Maxime, nämlich „Erlaubt ist, was gefällt“.

Vorteile:

Als Edelstahl bezeichnet man Stahl in unterschiedlichen Zusammensetzungen, immer aber nur aus besonders reinen Legierungen mit einem Phosphor- und Schwefelgehalt unter 0,035 Prozent. Je nach Legierung bringt er verschiedene, bemerkenswerte Eigenschaften mit und findet sich längst nicht mehr vorrangig in der Besteckschublade in Gestalt des rostfreien Küchenmessers, sondern wurde für individuelle, exklusive, aber auch alltäglichere Schmuckstücke entdeckt. Alle Edelstahl-Legierungen, die unter der Bezeichnung Chirurgenstahl - in der Fachbezeichnung sog. 316L Stahl - zusammengefasst werden, sind extrem antiallergen und bieten sich daher zum Stechen von Ohrlöchern, für alle Arten von Körper-Piercings sowie jede Form von Schmuck für Allergiker an. Das gilt jedoch nicht für jeden Edelstahl-Schmuck, daher im Zweifel: Allergiker sollten besser immer den Juwelier oder (Fach-)Verkäufer nach der genauen Zusammensetzung fragen.

In der Schmuckbranche haben unterschiedliche Edelstahl-Legierungen ihren mittlerweile festen Platz, wobei allen, woraus auch immer im Detail bestehend, ihre hervorragenden Gebrauchseigenschaften wie Wärmefestigkeit, Härte, Beständigkeit, Säureresistenz und relativ leichte Form- und Schweißbarkeit zu eigen sind. Schmuck aus Edelstahl ist zudem äußerst praktisch, denn er korrodiert weder beim ausgedehnten Badevergnügen im mit Chlor getränkten Hallenbad noch im stark salzhaltigen Wasser des Toten Meeres und kann sorglos jederzeit, zu jeder Gelegenheit und überall getragen werden.

Keineswegs an letzter Stelle ist die optische Wirkung dieses modernen Materials ein entscheidendes Plus. Je nach Wunsch, Geschmack und Verarbeitung kann dieser zeitgemäße Schmuck zurückhaltend-elegant oder individuell und extravagant wirken. Der Phantasie der Schmuckdesigner und Schmuckliebhaber setzt dieses qualitativ hochwertige und leicht zu verarbeitende Material kaum Grenzen. Folgerichtig taucht es nicht nur als Modeschmuck auf, sondern genügt auch ganz besonderen Ansprüchen, wie sie z.B. am größten Tag im Lebens, der Hochzeit, an Brautschmuck gestellt werden. Eheringe (genau wie natürlich alle anderem Ringe und Schmuckstücke) aus Edelstahl sind ein Leben lang haltbar, robust, leicht zu pflegen und bewahren auch im alltäglichen Normalgebrauch wie selbstverständlich ihre ursprüngliche Schönheit.

Durch den deutlich günstigeren Preis eroberte Edelstahl die Welt des Modeschmucks, eröffnet sich aber aufgrund seiner unzähligen Variationsmöglichkeiten neue Welten als günstiger genauso wie als hochwertiger Designerschmuck. Mal poliert, mal mattiert, dann mit Gold, Silber oder anderen Edelmetallen kombiniert, mit Diamanten oder Brillanten verziert, graviert, ziseliert oder gar hinter einen wertvollen Edelmetall-Schicht versteckt, dazu in jede gewünschte Form gebogen, lassen sich mit diesem vielseitigen Ausgangsmaterial selbst die ausgefallensten und exklusivsten Vorstellungen realisieren.

Nachteile:

Sein günstiger Preis - jedenfalls bei Schmuck in schlichterer Verarbeitung und ohne Kombinationen mit wertvollen Edelmetallen oder Edelsteinen - macht Edelstahlschmuck nur für jene zur Wertanlage, die, mehr oder weniger spekulativ, auf den späteren Wert des Designs an sich setzen. Dieser „Nachteil“ bedeutet nichts weiter, außer dass auch in der Frage des Edelstahlschmucks - wie fast immer, wenn es um Schmuck geht - kein allgemeines Statement möglich ist. Edelstahl selbst ist, wie jeder weiß, als Material selbst zwar durchaus hochwertig, aber keineswegs besonders wertvoll. Genaueres über die Exklusivität oder den Wert zu sagen, ist nur jeweils konkret anhand eines ganz bestimmten Edelstahl-Schmuckstückes möglich. Wie fast immer, wenn es um Schmuck geht, gilt eben auch hier nichts als die eingangs zitierte Maxime: „Erlaubt ist, was gefällt“.

Änderungen an Edelstahlschmuck können i.d.R. nur von dafür eingerichteten Betrieben durchgeführt werden. Wir raten von Edelstahl-Eheringen ab, da nach dem ersten Kind auch meistens die erste Ringänderung fällig ist und überhaupt bleiben die Finger nie ein Leben lang gleich. Wegen des ansich geringen Wertes kann eine Änderung in Handarbeit durchaus auch teurer sein als die maschinell gefertigten Ringe ursprünglich gekostet haben. Wegwerfen und neu kaufen - bei Schmuck dieser Preisklasse teils durchaus sinnvoller - ist bei den eigenen Trauringen wohl kaum angebracht.

Archivbeitrag 21.07.2011
Aus unserem Shop


Empfohlen von Kathrin
Schmuck
Uhren