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Fortbildung, Teil 1: Schmuck- Design und -gestaltung

Gold, Silber, Perlen, Edelsteine sind die Materialien, an die sicher jeder zuerst bei Schmuck denkt. Aber das ist längst noch nicht alles an Bausteinen, aus denen sich edler Schmuck herstellen lässt - da gibt es, um nur einige zu nennen, Knöpfe, Federn, Leder, Glas oder Plastik, die zu einzigartigen Stücken kombiniert werden können. Fast alles kann benutzt werden, Phantasie und das Gespür für sinnvolle Zusammenstellungen sind gefragt und Dank Internet kann man auch fast alles an den Mann bringen.

Gerade, was innovative Materialien und kreative Methoden angeht, bieten viele Goldschmiedebetriebe und natürlich die Volkshochschulen neue Inspiration zusammen mit den nötigen Techniken in Wochenend-Workshops und Abendkursen an.

Ideenschmiede

Kreativität ist keineswegs eine rein angeborene Fähigkeit, denn Farbe, Form und Gesamtbild sind die Kriterien, auf die es bei Schmuck, natürlich neben Material und feiner Bearbeitung, ankommt. Gezielt für den Entwurf von Schmuck werden kreative Möglichleiten entwickelt und durch Anregungen verfeinert:

Farbe - Form - Gesamtbild

"Die Farbe selbst spielt keine Rolle, es kommt auf die Farben drum herum an" wussten schon die alten Griechen, und die heute gültigen Kenntnisse über Farbharmonie, die aggressive oder gedeckte, kalte oder beruhigende Wirkung von Farben und ihrer Zusammenstellung spielt für das Gelingen eines Schmuckstückes keine geringe Rolle.

Größenverhältnisse im Goldenen Schnitt erscheinen uns ausgewogen und harmonisch, Linien von rechts oben nach links unten eher niederdrückend, umgekehrt verlaufende jedoch eher aufbauend - wer solche Weisheiten für die Schmuckgestaltung nutzen will, dem kann mit Kompositionslehre, insbesondere auf den Gebieten Form, Körper, Raum, aber auch Material, weitergeholfen werden.

Nicht zuletzt finden sich in Wissenschaften wie der Ästhetik, Kunstphilosophie, Kunst - und Kulturgeschichte nicht nur interessante Ansätze über Bedeutung, Handhabung und mögliche Herstellung von Schmuck, sondern zudem Techniken, um die eigene Kreativität zu fördern. Theorie der Produkt-Gestaltung und des Designs bündeln diese Ansätze speziell für die Schmuck-Branche.

Der wichtigste Punkt ist und bleibt immer die eigene Sichtweise, der eigene Geschmack und der eigene Ideenreichtum. Anregungen holt man sich am besten gemeinsam unter fachkundiger Anleitung. Lehrgänge schulen anhand von Fotografien, Bildbearbeitung, Gestaltung von selbst gewählten oder vorgegebenen Schmuck-Themen mit unterschiedlichen Hilfsmitteln das eigene Wahrnehmen und die Geschicklichkeit der Umsetzung.

Ideen präsentieren

Wer gute Ideen für Schmuckstücke hat, möchte diese einmal etwas näher vor Augen haben, bevor es an die endgültige Verwirklichung geht, um vielleicht das eine oder andere an der ursprünglichen Idee zu verbessern. Gerade wenn Schmuck für Kunden hergestellt wird, ein fast unumgänglicher Schritt, um Missverständnisse und Ärger zu vermeiden.

Ein eigenhändig erstelltes Bild, eine kleine Zeichnung, kann jede Design-Idee auf originelle und überzeugende Art vermitteln. Mit Buntstiften, einfachen Grundkenntnissen der Perspektive und dazu ein wenig Übung im Freihandzeichnen gelingt es auch eher unbegabten Menschen schnell und problemlos, mit Skizzen einen ersten Eindruck zu schaffen und überzeugend zu punkten. Für komplexere oder aufwändige Schmuckstücke sind evtl. vertiefte Kenntnisse im konstruktiven Zeichnen nützlich oder Übung im Modellieren in Wachs.

Wer sich keinerlei zeichnerische Fähigkeiten zutraut, greift besser auf ein CAD-Programm zurück. Diese Unterstützung des Kollegen Computer ermöglicht nicht nur, das Schmuckentwurf bis ins kleinste Detail dreidimensional auszuarbeiten und aus allen denkbaren Perspektiven auf dem Bildschirm zu betrachten, sondern bei Bedarf auch in Farbe und in jedem Entwicklungsstadium mit Hilfe eines Druckers zu Papier bringen. Moderne Technik ermöglicht längst auch 3-D-Darstellungen in Protoplast und per Laser direkt vom Computer-Entwurf.

Lehrgänge für Profis und Schnupperkurse für Laien

Vom Fachhochschulstudium Schmuckdesign oder einer 2-jährigen beruflichen Fortbildung für Gold- oder Silberschmiede zum Schmuckgestalter über Workshops zu einzelnen Themen wie Schmuck-Gestaltung, Kompositionslehre, räumliches Gestalten, perspektivisches und konstruktives Zeichnen, Farbtheorie, Schmuck-Modellierung oder Anwendung von CAD-Programmen bis hin zur Schulung kreativer Methoden reichen die berufsqualifizierenden Angebote für Profis.

Interessierten Laien garantieren zumeist an der Praxis orientierte Kurse durch die Beschränkung auf wenige Materialien und einzelne, gezielt herausgegriffene Bearbeitungsmethoden nicht nur, ein Stück ganz nach Gusto zu entwerfen, sondern am Ende ein individuelles und selbst hergestelltes Schmuckstück mit nach Hause zu nehmen.

Archivbeitrag 22.02.2011
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