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Farbedelsteine: Schmuck und Kapitalanlage

Seltene Farbedelsteine von höchster Qualität eignen sich langfristig auch als Form der Geldanlage. Welche Steine kommen in Frage? Wo kann man jetzt noch vergleichsweise günstig einsteigen? Der nachfolgende Beitrag gibt Antworten.

Was tun in Zeiten von Magerzinsen für Sparguthaben und volatilen Börsen? Mancher Anleger denkt daran, einen Teil seines Vermögens in Edelsteine zu investieren. Sieht man von der Tatsache einmal ab, dass Edelsteine eben keine laufenden Renditen wie Zinsen oder Dividenden abwerfen, kann es durchaus empfehlenswert sein, für einen kleinen Teil seiner Rücklagen hochwertige Steine zu kaufen. Wichtig ist dabei jedoch ein langer Anlagehorizont. Allgemein gelten die sogenannten "Fab Four" als Edelsteine, die für Investments in Frage kommen. Zu diesen "fabelhaften Vier" gehören Diamanten, die Korund-Farbvarietäten Rubin und Saphir, außerdem der zur Beryll-Gruppe zählende Smaragd. Als Juwelstein darf ferner noch der wenig bekannte und äußerst wertvolle "Farbwechsler" Alexandrit gelten - eine Varietät der Chrysoberylle. Bemüht man eine Analogie zur Börse, so handelt es sich bei diesen Edelsteinen um "Blue chips", also Standardwerte, bei denen eine solide Preisentwicklung am wahrscheinlichsten ist. Darüber hinaus gibt es an der Börse bekanntlich die Nebenwerte. Sie stehen vorübergehend nicht so stark im Fokus der Anleger, daher sind diese Aktien noch zu vergleichsweise günstigen Einstiegspreisen zu bekommen. Viele dieser Nebenwerte weisen jedoch deutliches Potenzial auf. Wer sich für solche Titel entscheidet, legt sein Geld spekulativer an als der Blue chip-Investor.

Auch bei Farbedelsteinen gibt es diese interessanten "Nebenwerte". Dazu zählen der Blaue Zirkon, der Mandarin-Granat, der Tansanit und natürlich der Turmalin. Der Blaue Zirkon stammt aus Kambodscha. Zirkon-Varietäten gibt es in unterschiedlichen Farben, so zum Beispiel in gelb oder gelbrot (Hyazinth), strohgelb bis fast farblos (Jargon) und eben in blau (Starlit). Dass diese Steine derzeit noch etwas im Schatten stehen, muss überraschen, denn der Blaue Zirkon von hoher Qualität überzeugt durch ein Feuer, das durchaus mit dem eines Diamanten vergleichbar ist. Fachleute sind überzeugt, dass der Blaue Zirkon schon bald dem Aquamarin den Rang ablaufen könnte.

Der Turmalin beflügelte mit seiner ungewöhnlichen Farbenvielfalt schon immer die Fantasie der Menschen. Tatsächlich gilt er bis heute als "Edelstein des Regenbogens". Turmaline gibt es nämlich in vielfältigen Varietäten. Der Rubelith ist rosa bis rot, der Indigolith blau, der Drawit braun und der Verdelith grün. Typische Investment-Steine sind die Paraiba-Turmaline, die erstmals im Jahr 1987 in der Mine da Batalha im brasilianischen Staat Paraiba entdeckt wurden und durch ihre intensive blaue und blaugrüne Farbe bestechen. Diese Turmaline wurden zwar nach ihrem ersten Fundort benannt (eben Paraiba), inzwischen kommen sie aber auch aus Afrika. Paraiba-Turmaline sind selten - und Steine von mehr als einem Karat schwer zu finden.

Der tiefblaue Tansanit wurde 1967 erstmals im ostafrikanischen Tansania entdeckt. Eigentlich handelt es sich lediglich um eine blaue Varietät des Minerals Zoisit, doch gibt es gleich mehrere Gründe, weshalb dieser Edelstein so begehrt ist und in den vergangenen Jahren eine deutliche Wertsteigerung erfuhr. Zum einen hatte der faszinierend blaue Tansanit einen höchst prominenten Förderer. Kein Geringerer als der New Yorker Juwelier Tiffany bot diese Edelsteine schon unmittelbar nach ihrer Entdeckung seinen anspruchsvollen Kunden an. Wertsteigernd wirkt sich zudem die Tatsache aus, dass es eben nur eine einzige Lagerstätte bei Arusha in Tansania gibt. Das sichert ein gewisses Maß an Exklusivität.

Wie rasant die Preise für solche "Nebenwerte" steigen können, beweist das Beispiel der Aquamarine aus der Gruppe der Berylle. Sie sind somit enge Verwandte der Smaragde. "Aquamarine von bester Qualität kosten heute das 20fache dessen, was in den 1970er Jahren bezahlt werden musste", sagt der Detmolder Edelstein-Experte und Buchautor Johannes O. Vranek.

Michael Brückner

Archivbeitrag 01.03.2011
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