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Ein tickendes Denkmal für Krake Paul - Der KudOktopus von Stefan Kudoke

Fürwahr, eine tierische Karriere: Wenn man schon als "gewöhnlicher Krake" oder "Octopus vulgaris" geboren wird und die mittlere Lebenserwartung mehr als überschaubar ist, dann darf man normalerweise nicht allzu viel erwarten. Der Krake Paul jedoch hielt während der Fußballweltmeisterschaft 2010 Millionen von Fans rund um die Welt in Atem. Der Star in Sea Life Centre Oberhausen sagte den Ausgang aller Spiele mit deutscher Beteiligung sowie das Endspiel exakt voraus. Schon bald genoss der Krake als "Orakeltier" nachgerade Kultstatus. Viele dürften ihm nach seinem frühen Tod am 26. Oktober 2010 ein wenig nachgetrauert haben.

Auf der weltgrößten Uhrenmesse Baselworld 2011 bekam Paul ein inoffizielles Denkmal gesetzt. Stefan Kudoke, Uhrmachermeister aus Frankfurt an der Oder und Schöpfer von in zeitaufwändiger Handarbeit skelettierten Zeitmessern der Extraklasse, präsentierte seine neue Kreation - den "KudOktopus". Der Name setzt sich, wie unschwer zu erraten, aus "Kudoke" und "Oktopus" zusammen. Nun gehören Kraken gemeinhin nicht zu den ansehnlichsten Tieren. Stefan Kudoke darf aber für sich in Anspruch nehmen, den wohl ästhetischsten Oktopus aller Zeiten geschaffen zu haben.

"Natürlich wurde ich durch ‚Paul' inspiriert", erläuterte Kudoke im Gespräch mit unserer Redaktion. Zur Umsetzung dieser Idee brauchte es freilich viel Zeit und Geduld. In der Armbanduhr befindet sich ein von Hand skelettierter, gravierter und plastisch herausgearbeiteter Kranke. Er hüllt sich in Roségold, während seine Saugnäpfe in Weißrhodium hervortreten. Das restliche Uhrwerk und die Zahnräder sind in Schwarzrhodium gehalten. Mit seinen allumwindenden Tentakeln umschlingt der "KudOktopus" die gleichmäßig schwingende Schraubenunruh - mit seinen Saugnäpfen hält er Räder und Schrauben fest und fängt so die Zeit ein.

Die Uhr befindet sich in einem Edelstahlgehäuse mit 42 Millimetern Durchmesser und ist durch zwei Saphirgläser geschützt. In einem wichtigen Punkt unterscheidet sich der "KudOktopus" indessen von seinen Artgenossen: Er legt gewiss keinen Wert darauf, längere Zeit in tiefen Gewässern zu verbringen.

Der "KudOktopus" ist wegen der aufwändigen Handarbeit, die in ihm steckt, ein luxuriöses "Haustier": Knapp 8000 Euro muss ein tierischer Uhrenfreund dafür investieren.

Michael Brückner

Archivbeitrag 16.05.2011
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