Der Ehering hat aus mehreren Gründen eine Sonderstellung unter den Schmuckstücken. Warum das so ist, erklärt Ihnen der folgende Abschnitt.
Ringe als Zeichen der Verbundenheit zwischen zwei Menschen gibt es seit vielen tausend Jahren. Die ersten Ringe waren aus Materialien, die eben gerade zur Hand waren und oft nicht von Dauer. Durch die Verwendung von edlem Material konnte man eine größere Haltbarkeit erzielen. Historiker haben Eheringe aus Edelmetall unter anderem bei den alten Griechen, den Römern und bei vielen anderen Völkern nachgewiesen. Mit der Entwicklung der handwerklichen und technischen Fähigkeiten wurden auch die Ringe immer feiner gearbeitet. Das Konzept der Eheringe hat sich dermaßen etabliert, dass es einfach nicht mehr wegzudenken ist. Ringe sind bis heute das Symbol schlechthin für eine Verbindung zwischen zwei Menschen.
Das Konzept Ehering konnte sich deswegen über die Jahrtausende halten, weil die runde Form, der geschlossene Kreis ohne Lücken und Unterbrechungen ein Symbol für die Ewigkeit, für die erhoffte Unendlichkeit der Liebe darstellt. Algernon Charles Swinburne hat das einmal so ausgedrückt: "Seine runde Form bedeutet das Nichtenden und will sagen, dass Liebe und Neigung füreinander wie in einem Kreis vom einen zum anderen fließen soll, und zwar für immer und ewig." Das edle Material, das als Träger dieser Hoffnung dient, unterstützt durch seinen materiellen Wert den individuellen Wert zusätzlich.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Schmuckstücken werden Eheringe im Normalfall täglich getragen und das über viele Jahre hinweg. Der Ehering ist eine permanente Erinnerung an das Versprechen, das man sich bei der Heirat gibt und an die damit verbundenen Herausforderungen: Wir geben einander Heimat für Herz und Seele. Ich werde Dich lieben und ehren, in guten wie in schlechten Tagen. Ich bin gewillt, mit Dir durch dick und dünn zu gehen und hoffe und glaube fest daran, dass nichts uns trennen kann, weder die Stürme und Krisen des Lebens, noch der manchmal monotone Alltag und noch nicht einmal der Tod. Wir beide tragen identische oder sorgfältig aufeinander abgestimmte Ringe, weil wir zusammengehören und jeder in unserem Umfeld soll das wissen. - Du und ich, für den Rest unseres Lebens und darüber hinaus. In, mit und durch unsere Liebe und durch die Kinder, die wir möglicherweise bekommen, werden wir ewig leben.
Dieses einzigartige Gefühl und der hohe Anspruch an die Unendlichkeit der Liebe und Ehe sowie den Ehering, der all diese Hoffnungen und Wünsche sinnbildlich zum Ausdruck bringt, muss bei Material und Verarbeitung berücksichtigt werden. Zudem führt der tägliche Einsatz zu einem hohen Kommunikationspotenzial. Für Männer ist der Ehering meist das einzige Schmuckstück neben der Uhr am Handgelenk. Schmuck ist bei Männern zwar definitiv im Kommen, doch gerade bei der älteren Generation hat sich das noch nicht so wirklich durchgesetzt.
Eheringe für Männer sind oft schlichter als ihr weibliches Gegenstück, das gerne auch mit Diamanten besetzt wird. Die Wertigkeit des Materials korrespondiert mit der Wertigkeit der Verbindung. Ein günstiger Ring kann durchaus auch seinen Zweck erfüllen, doch viele Menschen bevorzugen kostbare Exemplare. Der Ehering ist eben auch ein Statussymbol. Er signalisiert der Umgebung nicht nur, dass der Träger bereits gebunden ist und "dem freien Markt" nicht mehr zur Verfügung steht, sondern belegt zudem mittels Qualität und Machart des Ringes die Zugehörigkeit zu einer sozialen Schicht.
