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Turmalin

Der Turmalin ist der farbenreichste unter den Edelsteinen. Dieser Edelstein kann unter dem Namen "Turmalin" nur auf eine junge Geschichte in Europa zurückblicken. 1703 entdeckte man in Amsterdam unter anderen Edelsteinen, die aus Ceylon mitgebracht wurden, ein noch unbekanntes Mineral, das man "Aschtrekker" nannte.

Diesen Namen wählte man, weil der Stein unter Sonnenbestrahlung elektrisch wurde und Asche, Papier, Staubteilchen an sich zog (Pyroelektrizität).

Der Name "Turmalin" stammt vom singhalesischen Wort Turamali oder Turmali (auch Toramalli). Allerdings bezeichnen die Singhalesen (im Süden Ceylons) nicht nur die meisten in brauner Varietät dort vorkommenden Turmaline, sondern auch ähnlich gefärbte Zirkone und Granate mit diesem Namen. Ob man Turmaline im Altertum gekannt hat, steht nicht fest. Wahrscheinlich handelt es sich bei dem Lyncurius (Luchstein) oder bei dem Lychnis "des Plinus" nicht um Turmalien, sondern um Hessonit oder Peridot.

Entstehung und Kristallisation

Bei der Erstarrung der Magmen ist die pegmatitisch-pneumatolytische Phase für die Bildung der Turmaline oder der Edelsteinbildung von grosser Bedeutung

In den Pegmatiten, d.h. in den granitischen grosskörnigen Ganggestein, bilden sich Turmaline, Topase, Berylle, Chrysoberylle, Euklase, Phenakite und viele andere Edelsteine. Typisch für solche Pegmatitminerale ist der Gehalt an leichtflüchtigen Bestandteilen. Bei Topas ist es das Flour, bei Turmalin ist es das Mineral Bor. Der Turmalin ist entweder selbst ein Gemengteil der hauptsächlich aus Quarz, Feldspat und Glimmer bestehenden Pegmatiten, oder aber sie kristallisieren selbständig in Drusenräumen aus.

So trifft man auch in Erzlagerstätten, die hydrothermal entstanden sind Turmaline, desweiteren auf Quarzgängen und in kristallinen Schiefern. Interessant ist, dass Turmalin als Kontaktmineral nicht nur im Granit entstehen kann, sondern auch durch Verdrängung des Feldspats den Granit und seine Nebengesteine turmalisieren kann.

Die Turmalinkristalle sind leicht an ihrem charakteristischen Querschnitt, einem dem dreizähligen, dem trigonalen Kristallsystem entsprechenden Dreieck, ferner an der hohen Härte zu erkennen. Die fehlende Spaltbarkeit und Härte unterscheidet ihn leicht vom Epidot.

Die Grösse der Kristalle geht vom mikroskopisch kleinen Kriställchen bis zu Kristallen von mehreren Kilogramm Gewicht.

Fundstellen:

    * Brasilien
    * West Afrika
    * Ost Afrika
    * Madagaskar
    * Ceylon
    * Pakistan
    * Australien
    * Russland
    * Afghanistan
    * USA

Physikalische Eigenschaften usw.:

Chem. Zusammensetzung:
Borsilikat mit Tonerde-Alkalien der Hydroxilgruppe

Chem. Form.:
(Na, Ca)(Mg,Al,Li)3 (Al, Fe, Mg)6 [(Oh)1+3/(Bo3)3/Si6 O18]

Härte:
7,25

Dichte:
2,99-3,25

Kristall System.:
trigonal

Lichtbrechung:
doppelbrechend

Brechungsindex:
No=1,635-1,655
Ne=1,615-1,63
|>=0,015-0,023

Farbe:
Je nach Farbe benennt man den Turmalin mit Eigennamen:Verdelith (grün), Indigolith (blau), Rubellith (rot), Dravit (braun), Schörl (schwarz)

Archivbeitrag 27.01.2011
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