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Alles über Chronographen

In den letzten Jahren und Jahrzehnten hat sich ein Uhrenmodell zu einem wahren Renner auf dem Markt entwickelt: der Chronograph. Zwar gibt es diese Art einer Uhr schon seit vielen Jahrzehnten, die Technik musste jedoch erst soweit voranschreiten, dass die Bauteile immer kleiner wurden, ehe man diese im Gehäuse einer gewöhnlichen Armbanduhr unterbringen konnte.

Doch was bedeutet der Begriff "Chronograph" überhaupt, und was macht diese Uhren so besonders?

Ergründen wir zunächst, was der Begriff Chronograph ausgesagt. Die Bezeichnung stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet ins Deutsche übersetzt in etwa "Zeitschreiber". Es muss sich hierbei also um einen Uhrentypen handeln, der seinem Besitzer nicht nur die aktuelle Zeit anzeigt, sondern diese in irgendeiner Art und Weise auch archiviert bzw. aufzeichnet.

Mit dieser Erklärung kommen wir dem Geheimnis des Chronographen schon ein ganzes Stück näher. Es handelt sich hierbei um Uhrentypen, die über eine oder mehrere zusätzliche Funktionen verfügen, insbesondere die Funktion einer Stoppuhr. Somit führt die Bezeichnung "Zeitschreiber" tatsächlich nicht in die Irre. Die Uhr kann durch ihre Stoppfunktion festgelegte Zeiträume definieren und für den Benutzer quasi "aufheben".

Übrigens: Oftmals werden Chronographen mit dem Chronometer verwechselt. Hierbei handelt es sich allerdings um zwei völlig unterschiedliche Begriffe, die nichts miteinander gemeinsam haben. So ist der Name Chronometer lediglich die Qualitätsauszeichnung für eine besonders ganggenaue Uhr, welche diverse Prüfungen in diesem Bereich erfolgreich absolviert hat. Eine solche Uhr muss allerdings nicht über die genannten Zusatzfunktionen eines Chronographen verfügen. Der Preis ist heiß!

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Chronographen mit mechanischem Uhrwerk und solchen mit Quarzwerken. Letztere sind im Handel deutlich günstiger zu erstehen, mitunter bekommt man eine solche Uhr schon für weniger als 50.- Euro. Allerdings ist es bei solchen Uhrenmodellen in der Regel mit der Qualität nicht weit her. Wesentlich besser in Technik und Verarbeitung sind da die mechanischen bzw. analogen Chronographen, die mittlerweile in allen nur erdenklichen Preisklassen verfügbar sind. Vom relativ einfach ausgestatteten, qualitativ soliden Modell der bekannten Großserienhersteller bis hin zum exklusiven, handgefertigten Einzelstück, das dann auch durchaus mehrere Tausend Euro kosten kann.

Die optische Erscheinung des Chronographen

Auch Laien können einen Chronographen sehr gut von einer herkömmlichen Armbanduhr unterscheiden. So verfügt fast jeder Chronograph über zusätzliche kleine Zifferblätter, die innerhalb des großen Zifferblattes im Uhrengehäuse angeordnet sind. Bei diesen Zifferblättern spricht man in der Fachsprache der Uhrenkenner auch von Totalisatoren. Die kleinen Zifferblätter dienen vor allem dazu, bei der Nutzung des Chronographen als Stoppuhr die verstreichenden Minuten bzw. Stunden anzuzeigen. Die Sekunden dagegen werden meist mit dem Zeiger das Hauptzifferblattes angezeigt und gemessen, so dass der Chronograph in diesem Punkt einer herkömmlichen Armbanduhr entspricht.

Weiterhin erkennt man einen Chronographen daran, dass er über mindestens zwei neben der Krone angeordnete Taster verfügt. Man spricht dabei auch von den so genannten Drückern. Diese Taster dienen zum Aktivieren der zusätzlichen Funktionen des Chronographen, zum Beispiel für das Starten und Anhalten der Stoppuhr-Funktion.

Wie genau arbeitet ein Chronograph?

Man muss wissen: Durch die zusätzlichen Funktionen verfügt ein Chronograph über eine wesentlich größere Anzahl bewegter Teile in seinem Uhrwerk als herkömmliche Armbanduhren. Daher sinkt bei diesen Uhrenmodellen - zumindest bei den preiswerten Varianten - die Ganggenauigkeit des Uhrwerks in geringem Maße. Das bedeutet jedoch nicht, dass Chronographen grundsätzlich ungenau laufen. Die Abweichungen der Ganggenauigkeit halten sich in der Regel in einem sehr geringen Rahmen. Bei hochwertigen, handgearbeiteten Modellen sind gegenüber anderen Uhrentypen zumeist keine Abweichungen in der Ganggenauigkeit mehr festzustellen.

Einschränkungen muss man bei mechanischen Chronographen jedoch hinsichtlich der Gangreserve in Kauf nehmen. Doch auch bei quarzgesteuerten Chronographen kann die Batterie schneller leer sein, als bei einem Uhrenmodell ohne die zusätzlichen Funktionen. Der Grund dafür: Durch die größere Anzahl der beweglichen Teile im Uhrwerk ergeben sich höhere mechanische Belastungen und Reibungsverluste, was dazu führt, dass die Uhr in kürzeren Abständen aufgezogen werden muss, bzw. die Batterie schneller leer ist.

Die verschiedenen Ausführungen des Chronographen

Neben den bereits genannten klassischen Chronograph-Formen, also dem mechanischen und dem Quarz-Chronograph, gibt es noch einige weitere Ausführungen dieses Uhrenmodells, die wir Ihnen an dieser Stelle nicht vorenthalten möchten.

Automatik-Chronograph

Wie jede herkömmliche Uhr auch, gibt es auch den Chronographen in Form einer Automatikuhr. Es handelt sich hierbei um eine selbstaufziehende Uhr, die im Gegensatz zu einer mechanischen Uhr nicht mehr per Hand in regelmäßigen Abständen aufgezogen werden muss. Vielmehr wird dieses Uhrenmodell durch die natürlichen Bewegungen des Trägers beim Tragen der Uhr automatisch aufgezogen. Dazu verfügt der Automatik-Chronograph über einen so genannten Rotor, der die Schwingungen auf das Uhrwerk überträgt und dieses in regelmäßigen Abständen und mit kleinen Schritten immer wieder auflädt.

Für den Träger ist ein solcher Automatik-Chronograph eine sehr bequeme Sache. Er bekommt seine Uhrzeit immer zuverlässig angezeigt und muss ich nicht damit beschäftigen, seine Uhr immer wieder mit der Hand aufzuziehen. Was jedoch nicht verschwiegen werden soll: Unter Uhrensammlern sind die Automatikmodelle weit weniger beliebt als die klassischen, rein mechanischen Uhrenmodelle. Dennoch bietet sich der Automatik-Chronograph insbesondere für Menschen an, die eine solide Uhr für den alltäglichen Einsatz suchen und sich daher nicht mit übermäßigem Wartungsaufwand herumschlagen wollen.

Übrigens wurde der erste Automatik-Chronograph bereits im frühen neunzehnten Jahrhundert zum Patent angemeldet. Die Herstellung war anfangs jedoch äußerst kompliziert und dadurch teuer, so dass sich nur wenige Menschen eine solch hochwertige Uhr leisten konnten. In der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts wurde der Automatik-Chronograph dann zunächst etwas von der Quarzuhr verdrängt, bevor sich Uhrenliebhaber und Sammler wieder zunehmend auf dieses Modell spezialisierten. Heute gilt ein Automatik-Chronograph als besonders sportliche Uhr, das richtige Modell also für aktive Menschen, die über die normale Zeitanzeige hinaus weitere Funktionen - z. B. für sportliche Aktivitäten - benötigen.

Fliegerchronograph

Schon der Name klingt nach Freiheit, Abenteuer und Männlichkeit: Fliegerchronograph. Kein Wunder, dass dieser Uhrentyp insbesondere bei Männern seit Jahren ungebrochen beliebt ist. Doch was ist ein Fliegerchronograph überhaupt?

Ursprünglich handelte es sich hierbei um eine Armbanduhr speziell für Piloten, die besonders präzise, zuverlässig und auch bei schlechten Lichtverhältnissen optimal ablesbar sein sollte. Darüber hinaus verfügt der Fliegerchronograph üblicherweise neben dem herkömmlichen, großen Zifferblatt über drei weitere, kleinere Zifferblätter, welche dem Piloten die Navigation nach dem Stand der Sterne ermöglichen sollen. Hinzu kommt, dass der Fliegerchronograph äußerst widerstandsfähig gebaut ist, so dass er auch extremsten Witterungsverhältnissen standhalten kann. Er verfügt über eine Stoppuhr-Funktion und kann in der Regel auf mehrere Zeitzonen eingestellt werden.

Mit dieser Fülle an Zusatzfunktionen wendet sich der Fliegerchronograph heute vor allem an Männer, die Spaß an Technik haben und eine Uhr suchen, die jeder Aufgabe im Alltag gewachsen ist. Darüber hinaus bietet sich der Fliegerchronograph auch als Statussymbol an, da es sich hierbei zumeist um ein eher teures Uhrenmodell handelt.

Alarm-Chronograph

Ein relativ neues Uhrenmodell auf dem Markt ist der so genannte Alarm-Chronograph. Dieser verbindet alle Funktionen eines herkömmlichen Chronographen mit der speziellen Alarm-Funktion. Wie der Name bereits andeutet, sorgt diese Zusatzfunktion dafür, dass die Uhr - ähnlich wie bei einem Wecker - zu einer voreingestellten Zeit mit einem Alarmsignal auf sich aufmerksam macht. Dabei kann das Signal entweder einmalig aktiviert werden, möglich ist aber auch, jeden Tag zu einer festgelegten Uhrzeit den Alarm auslösen zu lassen. Hochwertige Alarm-Chronographen ermöglichen es zudem, verschiedene Alarmsignale zu unterschiedlichen Uhrzeiten auszulösen. So kann die Uhr als Erinnerungsfunktion für Termine dienen.

Welcher Chronograph soll es sein?

Da Chronographen heute in einer solchen Fülle auf dem Markt angeboten werden, fällt es schwer, eine eindeutige Kaufempfehlung auszusprechen. Günstige Modelle mit Quarzuhrwerk und nur wenigen Zusatzfunktionen sind schon für deutlich unter 100.- Euro im Handel zu haben, sie erfüllen allerdings lediglich die absoluten Mindeststandards an Funktion und Verarbeitung.

In der Preisklasse von 200.- bis 500.- Euro finden sich dagegen schon recht gut ausgestattete und relativ hochwertig verarbeitete Modelle beim Händler. In dieser Preisklasse finden sich dann auch die ersten mechanischen Chronographen, die noch per Hand aufgezogen werden müssen, sich aber in der Szene der Uhrenliebhaber und Sammler größter Beliebtheit erfreuen. Hinsichtlich der Ausstattung darf man hier schon etwas höhere Ansprüche haben, so verfügen viele dieser Modelle bereits über Alarmfunktion, Gangreserve, Tachymeter etc.

Bei den Chronographen zu Preisen über 500.- Euro kann der Käufer dann so richtig in die Vollen gehen. Sie verfügen meist über sämtliche Ausstattungsdetails, die für diese Uhrenmodelle zu haben sind und erfreuen mit exklusiver Optik und einer besonders hochwertigen Verarbeitung. Eine handgefertigte Uhr der weltweit bekannten Uhrenmanufakturen dürfen Sie zum Preis von etwa 500.- Euro allerdings noch nicht erwarten. Diese Modelle kosten in der Regel deutlich über 1.000.- Euro, begeistern dann aber auch mit einer handwerklichen Verarbeitung in höchster Präzision und einer Fülle an innovativen Zusatzfunktionen, welche die günstigeren Chronographen nicht bieten können.

Archivbeitrag 12.06.2013
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